Jhon

Jhon (geb. 09-2013) war unser erster Pflegehund, der vom 1. Februar bis 11. Mai 2014 unser Leben bereicherte. Eigentlich wollten wir Jhons Schwester Jade (die jetzt Maja heißt) bei uns zur Pflege aufnehmen, sie hatte jedoch das Glück direkt in ihr eigenes Zuhause umzuziehen, ebenso wie Jhons Bruder Jordan. So wäre Jhon als einziger aus seinem Wurf im Tierheim zurückgeblieben, so dass wir uns dazu entschlossen haben, ihn als Pflegehund bei uns aufzunehmen.

Als unsicherer, ängstlicher Hund, der in seinen ca. 5 Lebensmonaten zuvor nicht viel kennengelernt hat, waren die Schritte am Anfang sehr klein. Die ersten Tage kam er nur selten aus „seinem Versteck“ unter unserer Eckbank in der Küche hervor und man musste ihn in den Garten tragen, wo er sich zunächst fallen ließ bevor er zögerlich ein paar Schritte wagte. Nach ein paar Tagen ging es dann bereits auf eigenen Füßen in den Garten, jedoch reagierte Jhon bei jeder kleinen Veränderung wie beispielsweise ein Eimer auf der Treppe in unseren Garten, ein bellender Hund oder die Nachbarn im Garten, sehr unsicher und zog sich wieder in die Küche zurück. Man musste ihn dann mit viel Geduld wieder locken, damit er sich in den Garten wagte. Häufig waren hierfür mehrere „Anläufe“ nötig. Mit der Zeit wurde er jedoch viel selbstsicherer und die zahlreichen Situationen, bei denen er zuvor längere Zeit ins sichere Haus geflüchtet ist, machten ihm nichts mehr aus. Jhon liebte es zusammen mit unserer Windhündin durch den Garten zu rasen und auch unsere Lasca konnte er gelegentlich einmal zu einem Spiel ermuntern. Spaziergänge in den nahegelegenen Wäldern und Feldern genoss er sehr. Jhon entwickelte sich in den 14 Wochen, die er bei uns war, zu einem verspielten, anhänglichen, verschmusten Hund, der lediglich noch bei fremden Menschen eine gewisse Unsicherheit zeigte. Autos, Fahrradfahrer, Reiter auf den Spaziergängen meisterte er ohne Probleme. Jhon war stets gerne in unserer Nähe (egal ob wir mit Hammer und Bohrer arbeiteten), konnte aber auch stundenlang auf einer anderen Etage unseres Hauses schlafen. Ein Junghund mit einem sehr angenehmen Wesen, der seinen neuen Besitzern bestimmt sehr viel Freude bereiten wird. Auch wenn wir ihn in den ersten Wochen nach seinem Auszug am 11. Mai sehr vermissten und unser Haus trotz unserer beiden eigenen Hunde und Katzen sehr leer erschien, so tröstete uns die Tatsache darüber hinweg, dass Jhon genau das Zuhause gefunden hat, das wir uns immer für ihn gewünscht haben!

Mit Sicherheit ist es für jeden Hund schöner, direkt in sein endgültiges Zuhause umzuziehen und wir freuen uns über jeden, der dieses Glück hat. Dies ist jedoch leider nicht allen vergönnt und manche benötigen eben doch das Sprungbrett Pflegestelle, um die Chance auf ein glückliches Hundeleben zu bekommen. Auch wir hatten in der ersten Zeit nach Jhons Abgabe immer wieder Gewissensbisse, ob es denn richtig war, ihn noch einmal in eine neue Umgebung zu „verpflanzen“. Hinzu kommt, dass einem auch „Rudelmitglieder auf Zeit“ sehr ans Herz wachsen, wie sie allmählich Vertrauen gewinnen, ihre Vergangenheit „vergessen“ und am Leben teilhaben, was den Abschied nicht leichter macht. Uns als „Pflegeeltern“ hat es dabei sehr geholfen, dass wir von Jhons neuen Besitzern regelmäßig telefonisch auf dem Laufenden gehalten wurden und sie uns von Jhons Fortschritten berichteten. Der schönste Moment war aber dann der, als wir unseren ehemaligen Schützling das erste Mal (nach ca. 5 Monaten) in seinem neuen endgültigen Zuhause wiedergesehen haben – die Vertrautheit und Verbundenheit zu seinen neuen Besitzern hat uns sehr bewegt – angekommen, wo er für immer bleiben darf!  


Bilder von Jhon in seinem neuen Zuhause:

 

Keine Frage, Jhon hätte uns auch als dauerhaftes Mitglied in unserem Rudel sehr viel Spaß bereitet. Hätten wir ihn jedoch für immer bei uns behalten, so wäre Jhon mit Sicherheit unser erster und letzter Pflegehund gewesen -  so haben wir die Chance einem weiteren Pflegehund den Sprung in ein endgültiges Zuhause zu ermöglichen. Und wenn man es ehrlich betrachtet, so wird Jhon in seinem neuen Zuhause bestimmt mehr Aufmerksamkeit zuteil als es für uns auf lange Sicht möglich gewesen wäre und Jhon konnte sich sicher erst dort zu dem wunderbaren Hund entwickeln, der er heute ist, auch wenn wir ihn einen kleinen Schritt in seinem Hundeleben dorthin begleitet haben.

 


Weiter unten finden Sie unser Pflegestellentagebuch und noch ein paar Bilder. Wir werden Jhon nie vergessen und freuen uns, dass wir ihn immer mal wieder sehen dürfen und erfreuen uns daran wie toll er sich weiterentwickelt und es ihm in seinem neuen Zuhause gefällt! 


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Die Vermittlung von Jhon erfolgte in Kooperation mit „Tiere in Spanien e.V.“ (www.tiere-in-spanien.de). 

Galgo-Husky-Mischling aus Spanien, geb. ca. September 2013, aktuelles Gewicht 17 kg, aktueller Widerrist: ca. 50 cm

Seit dem 1. Februar bereichert nun Jhon unser Leben. Jhon stammt aus dem Tierheim von Tudela (Protectora de animales Ribera Navarra). Nach Aussage des spanischen Tierheims handelt es sich bei Jhon um einen Galgo-Husky-Mischling. Körperlich ist er in einer sehr guten Verfassung, er hat keinerlei Wunden, ein glänzendes Fell und ist gut genährt.

         

Leider hat er jedoch in seinem bisherigen Leben noch nicht viel kennengelernt und ist sehr schüchtern. Es wird sicher einige Zeit dauern bis er sich in seiner neuen Umgebung eingewöhnt. Aufgrund seiner „Rassekombination“ wünschen wir uns für Jhon ein bewegungsfreudiges Zuhause, in dem er körperlich als auch mental ausgelastet wird, aber in erster Linie Menschen, die die notwendige Geduld haben und Verantwortung mitbringen, den kleinen Jhon „sicher“ an diverse Umweltreize heranzuführen.

   

Außerdem sollte seiner möglichen zukünftigen Familie bewusst sein, dass sowohl der Galgo Espagnol als auch der Siberian Husky nicht zu „Kadavergehorsam“ neigen. Beide Hunderassen müssen in der Lage sein, selbständige Entscheidungen zu treffen, sei es bei der Hasenjagd oder beim Finden des richtigen „Trails“  im dichten Schneegestöber.

 Jhon sollte sicher auch aufgrund seiner bisherigen Vergangenheit mit viel Geduld, Feingefühl und positiver Bestätigung erzogen werden, dennoch aber mit liebevoller Konsequenz. Gewinnt man aber seine Liebe und sein Vertrauen, so hat man bestimmt einen tollen Partner an seiner Seite. Wenn auch der Galgo im Freien ein recht eigenständiger Hund ist, so ist er doch sehr menschenbezogen, sanftmütig, verschmust, wenig bellfreudig, kinderlieb und sozial zu Artgenossen und zeigt sich im Haus als ruhiger, angenehmer Zeitgenosse.

            

Auch der Siberian Husky wird als freundlicher, sanftmütiger, wenig bellfreudiger Hund beschrieben, der jedoch aufgrund seiner Anlagen auch eine gewisse Selbständigkeit besitzt. Man sollte sich bewusst sein, dass auch der Husky einen gewissen Jagdtrieb besitzt, so wurde/wird er in seinen Ursprungsländern nicht nur zum Ziehen von Schlitten sondern auch für die Robben- und Pelztierjagd eingesetzt. 

Jhon ist im Alter von ca. 5 Monaten bereits 50 cm groß, bei einem Gewicht von 17 kg. Er wird sicherlich noch einige Zentimeter wachsen und auch noch einige Kilogramm an Gewicht zulegen. Anhand der in der Literatur angegebenen Wachstumskurven für den Galgo Espagnol schätzen wir, dass Jhon ausgewachsen sicher um die 60 cm groß sein wird, bei einem Gewicht von ca. 25 kg. Wir werden versuchen, hier regelmäßig und möglichst detailliert von Jhons Entwicklung zu berichten, damit Jhon ein passendes dauerhaftes Zuhause für immer findet.

  

 


Jhons Pflegestellentagebuch:

Weitere Bilder finden sie im separaten Webalbum:  (aktualisiert am 18.3.2014)

Feb:  Bitte hier clicken

Feb/März:  Bitte hier clicken

1. Feb:

 John zieht als Pflegehund bei uns ein. Die 3 stündige Autofahrt verträgt er ins Saarland sehr gut. Man merkt ihm die Erschöpfung des Transports an. Zu Hause angekommen wird er von Lasca und Maya freudig begrüßt und ist zurückhaltend aber freundlich. Weder Bellen oder Knurren haben wir bisher von Jhon gehört.


     


1. Woche:

Jhon hat in den vergangenen Tagen bereits „große“ Fortschritte gemacht. Während er sich die ersten Tage im Haus nicht bewegt hat und auch im Garten nur zögerlich ein paar Schritte gemacht hat, so wird er von Tag zu Tag etwas mutiger, taut immer mehr auf und wedelt seit Donnerstag auch hin und wieder mit seinem Schwänzchen. 

Er liegt aber nach wie vor am liebsten unter unserer Eckbank in der Küche – von dort kann er alles entspannt beobachten. Gelegentlich bewegt er sich vorsichtig im Haus, Treppen stellen dabei kein Hindernis für ihn dar. In unserem Garten ist er inzwischen ziemlich entspannt und versucht unsere beiden Hündinnen seit Freitag zum Spielen aufzufordern, was ihm hin und wieder gelingt. 

Plötzliche ungewohnte Geräusche erschrecken ihn aber immer noch, sodass wir erst in den kommenden Tagen den ersten Spaziergang wagen, in einem „Sicherheitsgeschirr“, da wir nicht wissen, wie er auf fremde Menschen, vorbeifahrende Autos etc. reagieren wird (obwohl wir in einer sehr ruhigen Gegend wohnen).

 Alles in allem sind wir aber sehr positiv überrascht, insbesondere über Jhons Entwicklung in den vergangenen drei Tagen. Da er nun auch draußen etwas sicherer ist, verrichtet er seit gestern auch dort sein Geschäftchen, wobei er natürlich sicher noch nicht zuverlässig stubenrein sein wird. Unsere Streicheleinheiten scheint er ebenfalls schon genießen zu können, wobei er aber zumindest im Haus nur zögerlich „freiwillig“ auf uns zukommt. Mit Futter lässt er sich aber gut locken. 

Jhon lernt bei uns auch Katzen kennen, diese hat er schon vorsichtig beschnüffelt, ignoriert sie aber die meiste Zeit. Wir werden in den kommenden Tagen weiter berichten und auch immer wieder aktuelle Fotos und Videos von Jhon einstellen. 


2. Woche:

Jhon ist in der vergangenen Woche zunehmend aufgetaut, sodass er sich inzwischen sowohl in unserem Haus als auch in unserem Garten ziemlich sicher fühlt. Jhon folgt einem nun auf eigenen Beinen in den Garten, dort bewegt er sich ganz unbeschwert und möchte stets mit unseren Hündinnen spielen. Inzwischen hat Jhon auch seine ersten kurzen Spaziergänge gemeistert. Hier wirkt er noch relativ unsicher und orientiert sich sehr stark an unseren Hunden oder „klebt“ an unseren Beinen. Er möchte den Anschluss an das „Rudel“ auf keinen Fall verlieren. 

Am Wochenende war Jhon zusammen mit unserer Windhündin Maya das erste Mal auf unserer großen sicher umzäunten Wiese im Freilauf. Es hat nicht lange gedauert bis er mit unserer Maya völlig unbeschwert über die Wiese gesaust ist – Maya war zunächst etwas irritiert, dass da plötzlich jemand mit ihr Schritt halten kann… Es hat beiden sichtlich Spaß gemacht. Dabei bewegt sich Jhon sehr galgotypisch und steht auch in der Geschwindigkeit unserer Hündin in nichts nach. Für Jhon wäre es sicher schön, wenn in seinem neuen Zuhause ein spiel- und lauffreudiger Artgenosse auf ihn warten würde, auch würde ihm dies bestimmt helfen, die „Hürden des Alltags“ souverän zu meistern.

     

 

Woche 3 bis 6:

Jhon hat sich in den vergangenen Wochen prächtig entwickelt. Er hat sich prima an unseren Alltag angepasst und zeigt sich im Haus windhundtypisch sehr ruhig. Lediglich hin und wieder schnappt er sich eines der Spielzeuge und trägt sie durch die Gegend oder „bearbeitet“ diese. Unsere Spaziergänge im Gelände genießt Jhon sehr, dabei läuft er (an der Leine) gerne voraus, und erkundet alles interessiert. Inzwischen meistert er vorbeifahrende Autos, Radfahrer souverän, Jhon bleibt einfach dicht neben meinen Beinen völlig ruhig stehen. Lediglich bei entgegenkommenden Menschen zeigt er sich noch unsicher bis ängstlich. Aber das wird sich mit der Zeit auch noch geben. Artfremde Tiere wie Pferde, Kühe, Schafe oder Rehe (im Wildgehege) werden neugierig beobachtet, auch hier reagiert Jhon in keinster Weise ängstlich. Unsere Katzen werden meist ignoriert, manchmal versucht er mit ihnen zu spielen, was jedoch nicht auf Gegenliebe stößt. Ein Fauchen unserer Katzen und er lässt von seinem Vorhaben wieder ab. 

 

Jhon liebt es in unserem Garten oder auf unserer Wiese ein paar schnelle Runden zu flitzen, danach ist er völlig zufrieden. Inzwischen ist Jhon nahezu stubenrein und kann zusammen mit unseren Hunden problemlos 3 bis 4 Stunden alleine bleiben. In unseren Augen schlägt der Charakter des Galgos ziemlich durch, Jhon ist abgesehen von seinen windhundtypischen „Flitzattacken“ eher ein ruhiger, verschmuster Zeitgenosse mit einem wirklich angenehmen Wesen. Bisher hat Jhon kein einziges Mal gebellt, lediglich wenn wir nach Hause kommen, stimmt er zusammen mit unserer Windhündin Maya ins „Freudequietschen“ ein……